Es war einmal…Märchen und Demenz

Verfasserin: Sarah Weber, Studentin der Sozialen Arbeit an der Hochschule Kempten



Inklusion und Teilhabe von Menschen mit Demenz in Form von aktivierenden Angeboten, hier: Märchen erzählen für Demenzkranke

„Kreativität bedeutet, aus zwanghaften Regeln auszubrechen, sich von seiner Phantasie regieren zu lassen, um erstaunliche Symphonien zu erzielen“ - Hedwig M. Staffa (Redaktionsleiterin)

  • Ausgangslage in Deutschland: Menschen mit Demenz sind oft stationär in Pflegeheimen untergebracht und sind so vom Rest der Gesellschaft weitgehend isoliert. Demenzkranke brauchen einen geschützten Raum, aber auch Teilhabe am gesellschaftlichen Leben

  • Zielgruppe sind alle Menschen mit Demenz, deren Angehörige sowohl in der Pflegebetreuung als auch in häuslicher Pflege. Digitale Angebote möglich

  • Speziell ausgebildete MärchenerzählerInnen bringen Demenzkranke dazu, sich nicht mehr ausgeschlossen zu fühlen, indem sie bekannte Märchen in einem Raum vortragen und mit Gesten, Gegenständen und Ritualen untermauern. Die Anfangsfloskel „es war einmal“ gehört genauso dazu, wie Berührung, Blickkontakt und ein Kostüm für die MärchenerzählerInnen (s. Filmbeitrag)

  • Dass an Demenz erkrankte Menschen positiv auf Märchen reagieren, ist in der Studie „es war einmal…Märchen und Demenz“ von 2012 – 2015 erhoben worden.

  • Um eine gleichberechtigte Teilhabe zu ermöglichen, kann die Märchenstunde auf das Pflegepersonal und die Angehörigen der Demenzkranken erweitert werden.

  • Um eine sozialräumliche Inklusion zu fördern, wurden Märchenprojekte mit Vorschulkindern initiiert und wissenschaftlich begleitet.

  • Besonders ältere Menschen der gegenwärtigen Kohorte reagieren positiv auf Märchen, da diese in deren Kindheit große Bedeutung hatte. Dies kann sich mit der nächsten Generation ändern.

  • Informationen zur Ausbildung und zum Aufgabengebiet der MärchenerzählerIn unter: www.maerchenunddemenz.de

  • Weitere Projekte, wie z.B. „gemeinsames Tanzen Demenzkranker und deren Angehörige“ können sogar noch einfacher implementiert werden, da hier lediglich Tanzlehrer, und soziale Fachkräfte benötigt werden, siehe auch den Beitrag auf youtube zum Thema.

  • Ein Beispiel für eine Märchenstunde und weitere Informationen finden sie auch in einem Bericht des Bayerischer Rundfunk
<